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  • Theresa

Vorüberlegungen bei der Entscheidung für einen Hund

Aktualisiert: 9. Juni 2020

Ein Hund sollte nicht aus irgendeiner Laune heraus angeschafft werden. Die Entscheidung für einen Hund sollte jeder bewusst treffen und sich über die Folgen bewusst sein.

Den Zeitfaktor, den ein Hund benötigt, sollte man sich stets bewusst sein. Denn mit jedem Hund, egal ob groß oder klein, muss mindestens dreimal am Tag Gassi gegangen werden. Und das völlig unabhängig vom Wetter, denn der Hund muss sowohl bei warmen Temperaturen als auch bei eisigen Minus-Graden oder Sturm raus. Der Alltag wird dadurch durch den Hund strukturiert und wird immer komplizierter sein als ohne Hund. Selbst wenn ein Garten vorhanden ist, indem sich der Hund lösen kann, ersetzt dieser nicht das Gassi gehen. Das Gassi gehen ist unter anderem wichtig für ausreichend Bewegung, um Bindung zu seinem Hund aufzubauen, die Umwelt kennen zulernen, mit unbekannte Situationen und Dingen umzugehen und ein positives Sozialverhalten gegenüber Menschen und Hunden aufzubauen.

Abgesehen vom Gassi gehen braucht ein Hund auch viel Aufmerksamkeit und geistige Auslastung. Mit ihm sollte gespielt werden, ihm Aufgaben gestellt werden und und und. Je nach Fellbeschaffenheit und Wetterlage muss der Hund auch noch sauber gemacht, abgetrocknet oder gebürstet werden.

Zusätzlich wird deutlich mehr Dreck in der Wohnung entstehen. Daher muss täglich gesaugt und/oder gewischt werden. Wer jetzt denkt, dass ein Hund mit kurzen Haaren weniger Dreck macht, den muss ich enttäuschen. Er wird zwar weniger Dreck vom Gassi gehen mit in die Wohnung bringen, aber die kurzen Haare findet man überall, selbst wenn der Hund nicht aufs Sofa darf. Die Fellknäule von langhaarigen Hunden hingegen, können kurz eingesammelt werden.

Ein Hund kann nicht für einen längeren Zeitraum alleine bleiben. Am schönsten ist es natürlich für den Hund als Rudeltier, wenn er den ganzen Tag mit seiner Familie zusammen sein kann. Dies können allerdings die wenigsten Menschen ihrem Hund bieten. Meiner Meinung nach, kann ein Hund schonmal für acht Stunden alleine gelassen werden, allerdings nicht in fünf Tagen der Woche. Wenn die Wohnung für eine längere Zeitspanne verlassen wird, muss der Hund entweder mitgenommen werden oder man muss jemanden haben, der sich um ihn kümmert.

Beim Thema Urlaub wird sich einiges ändern. Flugreisen sind meistens für den Hund mit großem Stress verbunden. Die Hunde sind eine ganze Weile alleine in einer fremden Umgebung dem Frachtbereich untergebracht, indem es relativ laut ist. Außerdem sind der Start und die Landung für den Kreislauf des Hundes eine große Belastung. Daher sollten auf Flugreisen mit Hund verzichtet werden oder der Vierbeiner muss in dieser Zeit in einer Hundepension untergebracht werden. Dabei muss bedacht werden, dass gute Hundepensionen, in denen der Hund individuell betreut wird, eher selten, schnell ausgebucht und teuer sind. Wenn beschlossen wird mit dem Auto in den Urlaub zu fahren, muss eine geeignete Unterkunft gefunden werden bei dem der Hund mitgenommen werden darf. Nicht alle Ferienunterkünfte erlauben dies.

Die Kosten für einen Hund sind ebenfalls bei der Entscheidung zu bedenken. Ein Hund ist nämlich ganz schön teuer. Der Kaufpreis eines Welpen von einem seriösen Züchter ist in der Regel zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Hinzu kommt zunächst einmal die Erstausstattung, wie Halsband, Geschirr, Leine, Futternäpfe, Decken/Körbchen, Hundebox, Spielzeug etc.

Außerdem gibt es eine Reihe an laufenden Kosten, wie zum Beispiel die Futterkosten, welche abhängig von der Größe des Hundes sind oder die Hundesteuer, welche stark von dem Wohnort und der Rasse abhängig ist. Die Tierarztkosten sollten ebenfalls berücksichtigt werden. Die Aufwendungen für Impfungen oder Routineuntersuchungen sind noch überschaubar, hingegen im Krankheits- oder Verletzungsfall kann es richtig teuer werden. Es ist daher ratsam ein finanzielles Polster für so einen Fall zu haben oder eine Hundekrankenversicherung abzuschließen. Eine Hundehaftpflichtversicherung sollte jeder haben, denn es kann schnell passieren, dass der Hund einen Schaden verursacht bei dem hohe Kosten und eventuell auch Folgekosten entstehen können.

Möchte man den Hund erziehen oder ausbilden fallen hierzu ebenfalls Kosten an. Hierzu zählen die Teilnahmegebühr der Welpengruppe, Kosten für Trainingsstunden, Kosten für Prüfungen sowie die Kosten für Ausbildungsgegenstände, die für das Training benötigt werden.

Für die Erziehung und Betreuung sollte geklärt werden, wer die Hauptbezugsperson ist. Kinder können diese Rolle nicht übernehmen, da sie wichtige Entscheidungen nicht treffen können, noch nicht reif genug sind, vom heranwachsenden Hund nicht als erwachsenes Familienmitglied angesehen werden und damit in der Regel nicht ernst genommen werden. Kinder können in die Erziehung mit einbezogen werden oder bestimmte Aufgaben übernehmen, die Verantwortung liegt jedoch immer bei den Eltern.

Außerdem sollte jedes Familienmitglied mit der Anschaffung eines Hundes einverstanden sein. Jeder muss sich mit der Entscheidung wohlfühlen, keiner darf den Welpen als unangenehm empfinden oder sogar Angst vor ihm haben. Es kann immer einmal vorkommen, dass die Hauptbezugsperson, aufgrund von Krankheit oder anderen Gründen, ausfällt. Dann müssen alle in der Familie bereit sein die Versorgung des Hundes zu übernehmen.

Wenn diese Punkte genau bedacht wurden und die Konsequenzen bewusst sind, kann eine Entscheidung für oder gegen einen Hund getroffen werden. Ist die Entscheidung für einen Hund gefallen, steht die Auswahl des richtigen Hundes an. Schaut hierfür diesen Blog-Beitrag an: Auswahl des richtigen Hundes

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